Geeignetheitsprüfung
Vermögensverwalter sollen den Kunden gegenüber klar und deutlich darlegen, dass eine Beurteilung der Geeignetheit vorgenommen wird, damit der Vermögensverwalter im Interesse des Kunden handeln kann.
Unter der „Geeignetheitsprüfung“ ist der gesamte Prozess von der Einholung der Informationen über einen Kunden und die nachfolgende Beurteilung über die Eignung von Finanzinstrumenten und Finanzdienstleistungen für diesen Kunden zu verstehen. Diese Geeignetheitsprüfung ist nicht nur auf Empfehlungen bezüglich des Erwerbs eines bestimmten Finanzinstruments oder der Nutzung einer bestimmten Finanzdienstleistung beschränkt sondern bezieht sich auch auf die Empfehlungen zum „Halten“ oder „Verkaufen“ von Finanzinstrumenten. Hierbei ist Ihre Mithilfe von besonders großer Bedeutung! Sie kennen Ihre eigene Erfahrung, Vermögenssituation, Zukunftspläne und Risikobereitschaft am besten! Vollständige und korrekte Informationen sind für uns unerlässlich, damit wir Ihnen die für Sie geeigneten Produkte und Dienstleistungen anbieten können! Wenn Sie uns diese Angaben nicht machen möchten, dürfen wir keine Anlageberatung durchführen! Die deutschen Kapitalmarktgesetze und die Vorgaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht sind in diesem Punkt sehr eindeutig und wir meinen, dass dies auch zu Recht so ist! Jedes andere Vorgehen würde Ihr Vermögen einem unkalkulierbaren und unnötigen Risiko aussetzen! Manche Kunden kommen im Rahmen der Anlageberatung durch die QUANTUMROCK CAPITAL GMBH zum ersten Mal in Kontakt mit Begriffen wie: persönliche Risikoklasse, Risiko – Rendite – Verhältnis, Anlagerisiko, Anlagezeitraum und Liquidität von Finanzinstrumenten. In den nächsten Absätzen möchten wir Ihnen diese wichtigen Begriffe näher erläutern.
Persönliche Risikoklasse / Risiko – Rendite Verhältnis / Inflation
Keine Rendite ohne Risiko, ohne Risiko keine Rendite. Diese Weisheit hat sich bisher immer als wahr erwiesen! Im Jahr 2011 betrug die offizielle Inflation in der BRD 2,3%. Dies bedeutet, dass Sie im Januar 2012 für Waren EUR 1.000,– ausgeben müssen, die im Januar 2011 noch EUR 977,– gekostet haben! Aus diesem Grund unterliegt Bargeld ohne Verzinsung einem fortwährenden Kaufkraftverlust. Zum Erhalt der Kaufkraft Ihres Vermögens muss also mindestens ein jährlicher Zins erwirtschaftet werden, welcher der Inflation entspricht. An dieser Stelle kann man sehr gut sehen, dass die risikolose Form des Bargelds (Zuhause oder im Schließfach) zu einer Entwertung / Verringerung der Kaufkraft führt. Lässt man Einbruch / Diebstahl außer Acht, kann es bei dieser Variante aber auch nicht zu höheren Verlusten, als dem Kaufkraftverlust durch die Inflation kommen. Als zweites Beispiel betrachten wir 6-jährige Bundesschatzbriefe (Stand 09/2012). Diese bieten mit ca. 0,54% Rendite pro Jahr auch keinen ausreichenden Inflationsausgleich, haben aber bedingt durch den Emittenten (Bundesrepublik Deutschland) ein sehr geringes Risiko.
Am anderen Ende des Risiko–/ Renditeverhältnisses stehen hochspekulative, z.B. auf Kreditbasis getätigte Finanzinstrumente. Beispiel: diverse hoch spezifische Finanzinstrumente wie Termingeschäfte erlauben es einem Anleger, auf einen zukünftigen Aktienkurs / Warenwert zu spekulieren. Dabei geht der Anleger einen verbindlichen Vertrag ein, um an einem bestimmten Tag Finanzinstrumente / Waren zu einem festgesetzten Kurs zu kaufen / verkaufen. Je weiter dieser Tag in der Zukunft liegt, je schwieriger ist eine Prognose des Kurswertes. Es kann passieren, dass dieser Wert weit zugunsten oder zuungunsten der Prognose abweicht. Daher sind sehr hohe Renditen aber auch sehr hohe Verluste möglich. Zur Absicherung dieser Geschäfte wird das Anlagekapital als Sicherheit bei einer teilnehmenden Bank hinterlegt. Unter schlechten Marktbedingungen kann es passieren, dass diese Sicherheitshinterlegung nicht ausreicht und man höhere Verluste als die Anlagesumme hinnehmen muss. Wenn nun ein Teil dieser Geschäfte unter Mithilfe von Krediten finanziert wurde, können deutlich höhere Verluste, als die eigentliche Anlagesumme entstehen.
Zwischen diesen beiden sehr extremen Formen von Kapitalanlagen gibt es ein großes Spektrum an unterschiedlichen Risikoausgestaltungen. Um die Übersicht zu vereinfachen, hat die QUANTUMROCK Capital GmbH einen Risikoindex mit 6-Stufen eingeführt. Damit wir Ihnen eine geeignete Anlageempfehlung geben können, ist vor allem Ihre Risiko – Chancen – Bereitschaft von großer Bedeutung. Wir müssen wissen, wie groß Ihre grundsätzliche Risikobereitschaft ist und wie hoch die Risikobereitschaft für Ihre geplante Anlage ist. Zum besseren Verständnis zeigen wir Ihnen im Folgenden die Risikostufen der QUANTUMROCK CAPITAL GMBH auf:
RISIKOKLASSEN DER QUANTUMROCK CAPITAL GMBH
Risikoklasse 1 [sicherheitsorientiert]
Ich bin am Erhalt meines Kapitals interessiert. Die Sicherheit der Anlage bei sofortiger Verfügbarkeit steht auf jeden Fall im Vordergrund. Kaufkraftverlust des eigenen Vermögens aufgrund von Inflation wird zugunsten der Sicherheit in Kauf genommen.
Risikoklasse 2 [ertragsorientiert]
Ich baue auf gleichmäßige Werteentwicklung und regelmäßige Erträge. Ziel ist es den Kaufkraftverlust des eigenen Vermögens aufgrund der Inflation möglichst auszugleichen. Mir ist bewusst, dass diesen Ertragserwartungen auch Risiken gegenüberstehen. Diese entstehen durch gemäßigte Kursschwankungen im Aktien- und Währungsbereich, sowie Zinsschwankungen. Die gewählten Finanzinstrumente haben ein geringes Bonitätsrisiko.
Risikoklasse 3 [wachstumsorientiert]
Meine Kurs- und Ertragserwartungen sind über Kapitalmarktniveau. Mir ist bewusst, dass dieses Ziel nur mit erhöhtem Risiko erreicht werden kann. Ziel ist ein moderates Wachstum des Vermögens über dem Niveau der Inflation. Den höheren Renditechancen gegenüber Risikoklasse 2 stehen auch stärkere Risiken entgegen. Diese entstehen durch Kursschwankungen oder Kursverlusten im Aktien- und Währungsbereich sowie durch stärkere Zinsschwankungen als in Risikoklasse 2.
Risikoklasse 4 [renditeorientiert]
Für die Chance auf eine sehr gute Wertentwicklung und auf hohe Erträge nehme ich auch Risiken in Form von hohen Währungs-, Kurs- und Zinsschwankungen in Kauf. Der Markt ist teilweise psychologisch getrieben und ich bin mir bewusst, dass Kapitaleinbußen bis zum Totalverlust möglich sein können.
Risikoklasse 5 [spekulativ]
Ich möchte sehr hohe Erträge erzielen und nehme dafür auch große Risiken – bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals – in Kauf. Die Ertragserwartung ist für mich wichtiger als der Kapitalerhalt. Manche Finanzinstrumente dieser Risikoklasse haben die Möglichkeiten eines Verlustes über die eigene Anlagesumme hinaus, d.h. bei diesen Finanzinstrumenten ist unter Umständen eine Nachschusspflicht möglich.
Risikoklasse 6 [hoch spekulativ - Termingeschäfte]
Ich möchte maximale Renditechancen und bin mir bewusst, dass damit unbegrenzte Risiken verbunden sind. Ein Totalverlust der Anlagesumme und Nachschusspflicht sind möglich.
Beispiele von Finanzinstrumente nach Risikoklasse [RK]
[RK 1]: Bundeswertpapiere, Pfandbriefe mit Laufzeiten kleiner als 3 Jahre, Geldmarktfonds, …
[RK 2]: Wie [RK 1] jedoch Laufzeiten zwischen 3 bis 10 Jahren, Rentenfonds…
[RK 3]: Wie [RK 1] jedoch Laufzeit > 10 Jahre, DAX Aktienwerte, gemischte Fonds, Aktienfonds, Zertifikate auf DAX,…
[RK 4]: Deutsche Aktien Nebenwerte (nicht DAX), Aktien aus einem bedeutendem ausländischen Index (Dow Jones, Nikkei…), europäische und außereuropäische Anleihen mit Laufzeit größer als 10 Jahre
[RK 5]: Ausländische Aktien (nicht in einem bedeutendem Index), geschlossene Beteiligungen, Fremdwährungshandel (Forex)
[RK 6]: Termingeschäfte, Optionsscheine, Optionen, Futures, Turbo-Zertifikate, Knock-Out-Zertifikate, CFDs,…
Anlagezeitraum und Liquidität
Der persönliche Anlagezeitraum hängt im Wesentlichen von der eigenen Vermögenssituation und den voraussichtlichen zukünftigen Ausgaben ab. Wenn Sie z.B. eine Anlage tätigen wollen und wissen, dass sie dieses Geld in 24 Monaten für eine Darlehensablösung benötigen, müssen Sie zwei Grundlagen beachten: erstens muss das eingestellte Kapital nach 24 Monaten noch vorhanden sein → Risikoklasse 1-2 und zweitens darf das Zielinvestment entweder nur eine Laufzeit von weniger als 24 Monaten haben, oder muss eine hohe Liquidität besitzen. Das Maß der Liquidität von Finanzinstrumenten ist eine Angabe, wie schnell ein Finanzinstrument, ohne negative Auswirkung auf den Wert, gekauft, verkauft oder getauscht werden kann. Leitwährungen, wie USD, EUR oder YEN, haben z.B. eine sehr hohe Liquidität. Diese Währungen können nahezu jederzeit und ohne Zeitverzögerung gegeneinander gekauft und verkauft werden. Geschlossene -Fonds / -Beteiligungen (AIF) sind Finanzinstrumente mit einer sehr geringen Liquidität, da ein Zweitmarkt für diese oftmals nicht existiert. Ein Anleger muss mit der Rückführung seines angelegten Kapitals warten, bis Vorabausschüttungen oder eine Auflösung des Fonds erfolgen. Aber auch ohne geplante Ausgaben sollte man einen Teil seines Vermögens als Bankguthaben halten und in Finanzinstrumente mit hoher Liquidität investieren, um unerwartete Ausgaben tätigen zu können.
Kenntnisse und Erfahrung mit Finanzinstrumenten
Um die vorgenannten Entscheidungen treffen zu können, müssen Sie in der Lage sein, die Finanzinstrumente und deren Risiken und Chancen bewerten zu können. Dabei ist es für uns wichtig, beurteilen zu können, wie weit Ihre Erfahrungen und Kenntnisse mit Finanzinstrumenten gehen! Bitte teilen Sie uns diese offen und ehrlich mit! Der Kapitalmarkt ist ein hoch professioneller und spezialisierter Markt, den ein Privatanleger oftmals kaum überblicken kann! Wir lassen Sie hierbei nicht alleine, sondern werden Sie solange bei den einzelnen Finanzinstrumenten und Finanzdienstleistungen unterstützen, bis Sie selber deren Risiken und Chancen in Bezug auf Ihre eigene persönliche Situation bewerten können!
Persönliche Vermögensverhältnisse und Lebenssituation / Diversifikation
Der sicherlich persönlichste Einblick in Ihre Vermögensverhältnisse und Ihre Lebenssituation ist für uns ein elementarer Baustein in der Anlageberatung. Nicht nur, dass deutsche Gesetze dies von uns ausdrücklich verlangen, sondern auch rein praktisch können wir Ihnen keine Anlageempfehlung aussprechen, wenn wir nicht wissen, wie hoch Ihr Vermögen ist und wie hoch der geplante Anlagebetrag im Verhältnis zu Ihrem Gesamtvermögen ist. Eine gute Anlageberatung lässt sich daran erkennen, dass versucht wird, das Gesamtvermögen so breit wie möglich in verschiedene, voneinander unabhängige, Zielinvestments zu streuen. Diesen Vorgang nennt man Diversifikation. Um Ihr Vermögen optimal zu diversifizieren, müssen wir auch Kenntnis über Ihre schon bestehenden Kapitalanlagen haben.
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